Eine Woche mit 3D-Drucker
Werner Motzet Juni 9 2014 05:18:20 PM
"... Nun haben wir den 3D-Drucker schon eine Woche und Du hast noch nichts im Blog geschrieben." Das musste ich mir gestern sagen lassen, und ... er hat recht.Also habe ich mal versucht, ein Foto zu machen, was wir schon alles gedruckt haben:
Bei genauerem Hinsehen, habe ich dann gemerkt, dass auf dem Foto noch einige Teile fehlen, weil diese schon "das Haus verlassen haben", weil diese andernorts im Einsatz sind.
Eine ganz beachtliche Menge und ganz unterschiedliche Dinge.
(Wozu) brauchen wir einen 3D-Drucker?
Wir haben ja seit 2009 schon einiges in Sachen "CNC" Fräse und mit der Drehbank gebastelt. Im Zusammenhang mit dem Aufbau der (LGB)Eisenbahn im Garten kam uns dann auch die Idee, selber Teile für die Gartenbahn zu bauen. "Schade, dass 3D-Drucker noch so teuer sind..." dachte ich damals, bis ich mich beim Mittagessen mit einem Arbeitskollegen unterhalten habe und der erzählte, dass er einen 3D-Drucker (aus China) hat und der gut funktioniert. Nach dem Preis gefragt, sagte er etwas von 700 Euro.
Am nächsten Tag brachte der Kollege eine "Joda-Figur" in Karottenorange mit und schenkte mir diese. Anhand der Figur erklärte er mir etwas mehr über die Technik. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich vermutlich an diesem Tag schon "angebissen", die Oberflächenqualität, der sparsame Materialverbrauch und die Genauigkeit (~0,1mm) beeindruckten mich schon sehr.
Dann erzählte der Kollege von dem Portal "Thingiverse"
"... auf diesem Portal gibt es schon ganz viele Sachen fertig zum Ausdrucken für den 3D-Drucker, schau Dich da einfach mal um..."
Also gleich am Abend "umgeschaut" und nette Sachen für die Spur-G Eisenbahn gefunden:
u.a. Ersatzteile für die Schwellen:
und Lampen:
Am nächsten Tag beim Mittagessen bot der Kollege dann an, eine solche Lampe zu drucken, damit ich sehe ob das was für mich wäre.
Und noch einen Tag später brachte er schon das Ergebnis mit:
Auf dem Bild sieht man die Joda-Figur und die Hälfte der Lampe mit "Rafft" und "Support".
Die für mich wichtigste Info dabei war, dass in den Röhren" genügend Platz für die Kabel und eine LED ist und dass das Material sehr stabil ist.
Damit stand fest, die 3D-Technik ist geeignet für unsere Ideen zu Garteneisenbahn. Der Kollege hatte aber auch nochmals nachgesehen, was er für den Drucker tatsächlich ausgegeben hatte und das waren zusätzlich zu den o.g. 700 noch rund 300 Euro Versand, Zoll und Steuer. Ups, das war mir zu teuer, so viel wollte ich dafür nicht ausgeben, dann machen wir es doch "altbewährt".
Da schauen nichts kostet, habe ich angefangen, das Internet zu durchforsten 3D-Foren, -Shops und natürlich eBay.
Bei eBay fand ich einen Verkäufer, der Nachbauten (Clones) des makerbot Replicator Duo zu Preisen deutlich unter Tausend Euro incl. Steuer, Zoll und Versand anbot UND eine Geschäftsadresse in Deutschland hat:
Am Dienstag vor Christi Himmelfahrt habe ich den Zuschlag bei eBay bekommen, Abends habe ich gleich überwiesen und am Samstag früh fand ich die Info in meinem Postfach, dass der Drucker am selben Tag schon zugestellt wird:
Gegen 10:30 Uhr kam der Postbote, ich habe schon vor der Haustüre gewartet und dann ging's ans Auspacken.
Beim Auspacken habe ich dann gleich den ersten Fehler gemacht: Ich habe die Folie von der Heizplatte gerissen.
Nach 90 Minuten war der Drucker betriebsbereit und die Grundplatte kalibriert, aber die mitgelieferte Software zeigte nur chinesische Schriftzeichen.
Daniel hat zum Glück die amerikanische Version im Internet gefunden.
Damit wurde dann zuerst mal ein 20 x 20 mm Testquader gedruckt.
Daniel hatte schon eine etwas modernere Lampe für unsere Eisenbahn entworfen, das haben wir dann als nächstes gedruckt. Und dann haben wir uns gleich an einem Gehäuse für den raspberry pi von Thingivers für Daniel gewagt:
Alles hat super funktioniert, ich bin stundenlang vor dem Drucker gesessen und habe begeistert zugesehen.
Die Folie für die Heizplatte wurde auch gleich nachbestellt.
-> Fortsetzung folgt (garantiert).
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