DIE GLOSSE - Danke, CSU! - Die abschließende Wahrheit im Fall Gauck. von Harald Baumer
Werner Motzet März 17 2012 02:56:59 PM

DIE GLOSSE
Ganz nebenbei...
Danke, CSU!
Die abschließende Wahrheit im Fall Gauck.
Die CSU legt neuerdings großen Wert darauf, dass
sie als erste Patei auf die Idee gekommen sei, Joachim
Gauck zum Budespräsidenten zu machen. Eigentlich
sei das schon lange vor desse Geburt von der Land-
tagsleitung der Partei in München so beschlossen
worden und stehe seitdem unverrückbar fest.
Zwar hat ihn die CSU im Jahre 2010 nicht gewählt, als
die Gelegenheit dazu bestanden hätte. Aber das war
nur ein äußerst unglücklicher Zufall. Ausnahmslos
alle Wahlfrauen und -männer der Union hatten
nämlich ihre Lesebrille zu Hause vergessen und
kreuzten deswegen versehentlich den von der Links-
partei und den Piraten vorgeschlagenen Christian Wulff
an.
Horst Seehofer hat vor kurzem un in vollem Ernst
Edmun Stoiber offiziell zum "Erfinder" Gaucks erklärt.
Demnächst will man, so ist zu hören, die ganze Sache
auch hochoffizell im Markenregister des Deutschen
Patentamtes eintragen lassen. Jedes Mal, wenn künftig
jemand den Namen Gauck erwähnt oder wenn Gauck
selber irgendwo öffentlich auftrittt, muss er sich vorher
erst bei der CSU erkundigen, ob das auch recht so ist.
Sonst wird eine saftie Konventionalstrafe fällig.
Fachleute fragen sich nun, wann Edmund Stoiber ei-
gentlich Joachim Gauck erfunden hat. Was das bevor
Gott Himmel und Erde schuf? Oder doch erst gegen
Ende, nach den Pflanzen, nach den Tieren und dem
Gewürm, nach Adam und Eva? Die Bibel läßt uns an
dieser Stelle leider im Stich.
Der Ablauf der Bundesversammlung muss auf Grund
der neuen Erkenntnisse jedenfalls etwas geändert wer-
den. Wenn Joachim Gauck gewählt ist, Norbert Lam-
mert das Ergebnis bekannt gegeben und der Kandi-
dat die Wahl angenommen hat, dann verlassen die
1240 Wahlleute unter Jubelshreien und Lobpreisungen
für Edmund Stoiber das Reichtagsgebäude. Und wer
das nicht tut, der wird ausgepeitscht. HARALD BAUMER
(Quelle: Nürnberger Nachrichten, Freitag, 16. März 2012 S. 2)
Mit schriftlicher Zustimmung des Autors
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