Familie Motzet Weißenburg
dreamlinux 2.2 MME

Dreamlinux 2.2 - Multimedia Edition


Dreamlinux schon der Name lässt die Erwartungen wachsen, was sich hinter dieser Distribution verbirgt. Aufmerksam wurde ich durch einen Artikel in der Zeitschrift linuxuser. In der Ausgabe 02.2007, drehte sich alles um 3D-Desktops und deren Sinn und Einsatzzweck. Besonders neugierig wurde ich als ich lass, dass sich diese Distribution auch für leistungs- und altersschwache Rechner eignet. Auf der in Zeitschrift enthaltenen Live-DVD waren neben Dreamlinux auch Open SuSE 10.2 und Sabayon 3.2a Mini enthalten, die ebenfalls 3D-Desktops mit brachten. Da ich die meisten Livebetriebssysteme auf meinem Laptop teste, habe ich mir hierfür eine extra Wechselfestplatte eingerichtet. zuletzt lief darauf ein "klein" konfiguriertes SuSE 9.3 Prof. mit IceWM als Desktop. Bei dem Laptop handelt es sich um ein HP OmniBook 4150, mit 366Mhz CPU, 256MB Arbeitsspeicher, Soundkarte (leider nicht linuxtauglich), CD-Laufwerk und eine 6,0GB Festplatte für Linux im Wechselrahmen.
Wie bereits angesprochen, besitzt mein Testgerät kein DVD-Laufwerk und somit musste ich mir also eine CD-Version beschaffen. Fündig wurde ich auf der Homepage des Distributors als ISO-Image.
Dreamlinux stammt aus Brasilien, wodurch sich für den geneigten Europäer wohl der Name der Distribution erklärt. Ich persönlich beziehe den "Dream" aber eher auf den traumhaften Softwarebestand und die leichte Installation.
Dreamlinux basiert auf einem morphix-System, auf dem der Fenstermanager XFCE in der Version 4.4 läuft . Der "neue" XFCE 4.4 bringt endlich auch seinen eigenen Dateimanager namens Thunar mit. Er ist ressourcenschonend und dennoch muss man auf keine Annehmlichkeiten einer graphischen Benutzeroberfläche verzichten. Installiert wird Dreamlinux auch graphisch von der LiveCD, mit Hilfe des graphischen von morphix. Interessant war, dass der kleine morphix-Installer bei der Installation auf meinem Festenrechner weniger Probleme (keine) hatte als der große SuSE-Installer (kann ja mal vorkommen).

Nach der Installation präsentiert sich der startende Rechner mit einem hell gestaltetem Startbildschirm mit Fortschritsbalken.

Wer möchte kann sich mit einem Druck auf ESC auch den bootvorgang in bekannter textbasierter Manier anschauen. Bei meinem PC muss ich leider immer bis zur Initialisierung der USB-Geräte warten, da ich dort nur USB-Tastatur und Maus anschließen kann. Interessant ist, dass er auch den Funkempfänger meiner Drahtlosen ALDI-Tastatur bei jedem start fehlerfrei initialisiert.

Als Anmeldescreen kommt hier der GDM zum Einsatz, wobei ich hier schon einen anderen Skin installiert habe.

In den Einstellungen für Dreamlinux lässt sich einrichten, dass sobald der GDM fertig geladen ist, auch ein Siganalton der eigenen Wahl erfolgt. Der Sound kann in nahezu jedem Audioformat vorliegen, da diese Version von Dreamlinux eine umfangreiche Codecbibliothek mit bringt. Leider wurde auch bei Dreamlinux die Soundkarte meines Laptops nicht richtig erkannt, was an der kombinierten Audio-/Videospeicherverwaltung der NeoMagic Hardware liegt.

Das Laden des Desktops und aller Plugins erfolgt mit hoher Geschwindigkeit und ohne jede Probleme, sowohl bei meinem Laptop als auch bei meinem Rechner.

Auch hier könnten andere Skins und Bilder eingebunden werden, wobei ich diesen schlichten klaren Bildschirm ganz schick finde.

Nun präsentiert sich der Desktop äußerst aufgeräumt und dennoch nützlich gegliedert.
Am oberen Rand des Desktops platziert sich eine schmale Leiste, in der alle aktiven Fenster, virtuellen Arbeitsflächen (4 sind voreingestellt), xmms-Steuerplugin, Menübutton und eine Digitaluhr platzfinden. Am unteren Rand des Desktops macht sich engage breit. Die Icons auf der Engageleiste werden beim überfahren gezoomt und größer dagestellt. Nach dem man darauf geklicht hat, "hüpft" das Icon noch etwa 3-5 mal. Alle Maximierten Fenster reichen nur bis zur Engageleiste, was bei kleinen Bildschirmen und/oder kleinen Auflösungen zu Problemen führen kann. Standardmäßig ist engage nur auf der 1. virtuellen Arbeitsfläche eingerichtet, was bei Platzbedarf auf die Arbeitsflächen 3-4 ausweichen lässt. möchte man die Engageleiste ggf. auch auf der 3. oder einer Anderen Arbeitsfläche haben, ist es das einfachste, beim verlassen von XFCE auf dieser Arbeitsfläche zu stehen und die Option "Sitzung speichern" im Abmeldedialog zu benutzen.
Das Informationspanel am rechten Rand nennt sich "conky" und liefert alle wichtigen Informationen, die in der Konfigurationsdatei festgelegt wurden.

Pakete werden unter Dreamlinux mit Hilfe von synaptic installiert. Als Quellen dienen die bekannte debian-Quellen für die jeweilige Distribution.


Nun noch einpaar Bilder des Desktops und einiger Anwendungen.
Beispiel für eines der "Easy Install"-Skripte
Controlpanel, für die Konfiguration des Systems
Die Engageleiste mit einer Analoguhr
Der gnome baker, ein interessantes Brennprogramm
Die Konsole mit halbdurchsichtigem Hintergrund
Das Programmmenü von XFCE
Der Dateimanager Thunar
Symbol für einen angeschlossenen USB-Massenspeicher

Eine interessante Einrichtung die ich bis jetzt nicht kannte, war die Möglichkeit eine ganze Desktopumgebung eines Benutzers in einem Fenster zu starten.
Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaube man kann dies schon als eine Art Virtualisierung bezeichnen.
Die xnest genannte Anwendung lässt sich über das Controlpanel laden und ein Benutzer anmelden. Mit den Voreinstellungen kann sich root nicht anmelden, aber mit der Erlaubniss, dass sich root auch lokal anmelden darf, kann man den root-User auch in xnest ausführen. Über den Sinn dieser Anwendung lässt sich bestimmt streiten, ich jedoch halte sie für eine durchaus nützliche Ergänzung zu einer Neuanmeldung, für einen User, um nur ein Programm oder Tool auf der graphischen Benutzeroberfläche zu testen.
Als letztes möchte ich noch kurz etwas zu dem Informationstool conky sagen.
Alle die sich jetzt schon wieder fragen, "oh, hoffentlich frist mir das nicht zu viel Leistung von meinem Rechner", nein, dass tut es nicht. Selbst auf meinem 366MHz Laptop benötigt conky weniger als 1% CPU-Last und Arbeitsspeicher. Nicht umsonst nennen die Entwickler conky "A light-weight system monitor". Sinnvoll finde ich das Tool schon, vor allem weil es so gesehen keinen Platz auf dem Desktop verbraucht. Die Konfiguration erfolgt mit Hilfe der Textdatei .conkyrc im jeweiligen home-Verzeichniss eines Users. Nützliche Hinweise und Variablen für die Konfiguration des Programms findet man auf der Homepage des Projekts.

Fazit:

Dreamlinux ist mit Sicherheit eine Distribution, die für Multimediafreunde und solche die einfach nur ein "komplettes" Betriebssystem wollen mehr als nur eine Überlegung wert. Nach dem ersten Monat finde ich immer wieder positiv Überraschende Sachen und Aspekte. Auch Umsteiger oder Teilumsteiger von Windows oder MacOS dürften sich schnell mit diesem Desktop und Linux an sich zurecht finden. Sicher, ja für solche Linxuser, die lieber auf der Konsole arbeiten, ist diese Distribution nicht unbedingt das richtige, aber ich denke, dass es Sinn macht, auch Leuten Zugang zu einem freien Betriebssystem zu schaffen, die kein oder nur wenig Informatikkentnisse mit bringen.
Abschließend bleibt mir nur noch fogendes zu sagen:
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