Familie Motzet Weißenburg
SuSE Linux 10.1

SuSE Linux 10.1


Wie schon bei der Version 10.0 (Bericht siehe hier) ist auch diese Distribution unter starker Einbindung des opensuseprojekt entstanden. Eine der größten Änderung ist, dass es nun endgültig keinen Unterschied wie Professional oder Personal mehr gibt.
Das Betriebssystem kann auf verschiedenste Wege installiert werden z.B. System Update in yast, Update DVD/CD's oder als Neuinstallation. In meinem Fall habe ich einen Neuinstallation durchgeführt, da bisher kein Linux auf diesem Rechner installiert war. Die Installation verlief reibungslos und sehr schnell. (ca.40-50 Minuten mit CD's wechseln) Neben der HT-Technologie des P4 Prozessors wurden auch das Mainboard/Chipsatz, Soundkarte, Graphikkarte W-Lankarte, Lankarte, FireWire, USB, TV-Karte, usw. richtig erkannt. Da der Prozessor mit HT einen Doppelkern bzw. zwei CPU's vorgibt, wurde der Kernel als smp-Variante installiert. Als Desktopsystem habe ich KDE gewählt, da ich ihn für das leichter zu lernende und schönere halte. Schließlich läuft es nicht nur gut, sondern soll auch gut aussehen. Hierbei helfen 3D-Effekte, die erst in Windows Vista kommen sollen, dazu aber später mehr. Doch nun zu meinen ersten Eindrücken.

Als Bootloader habe ich grub gewählt, da ich mit ihm bisher gute Erfahrungen gemacht habe. Mittlerweile ist er auch ganz schön anzusehen.

(Bild mit Digitalkamera)

Ich habe den Systemstart nach dem Installationsende nicht groß verändert, dennoch startet das System schnell und ohne Fehler. Auch der Systemstart sieht ansprechend und ruhig aus. Ich konnte jedoch nicht mit der ESC-Taste in die "Konsolenansicht" wechseln, um zu sehen, was abläuft.

(Bild mit Digitalkamera)

Der Anmelde Bildschirm (kdm) wird auf meinem Rechner mit dem SuSE-"Skin" ausgeführt. Ich halte diesen Anmeldeschirm für den schönsten und am besten zu bedienenden den ich kenne.
BILD
(Bild mit Digitalkamera)

Der Start des KDE (hier KDE 3.5.1 a) erfolgt so unspektakulär wie der Systemstart. Eine einheitliche Oberfläche vom Einschalten des Rechners, bis zum ersten Desktopbild, super.

(Bild mit Digitalkamera)

Mein Rechner hat eine Radeon 9800 XT mit einem VGA- und einem DVI-Ausgang, so wie einem S-Video und einem F-Bas-Ausgang. Die Karte wurde sofort korrekt erkannt, jedoch ist ab Version 10.1 kein einziger Propritärertreiber mehr enthalten, womit sich im ersten Moment nicht die gesamte Leistung der Grafikkarte nutzen lässt, dazu aber später mehr. Beim ersten Start des KDE wird auf beiden Bildschirmen der Hauptdesktop angezeigt. Mit SAX2 lässt sich das aber schnell ändern, jedoch ist noch keine OpenGL-Beschleunigung verfügbar.
Desktop 1
Desktop 2

Wie bereits in Version 10.0 besitz das SuSE-Menü eine Art Suchzeile, in ihr kann eingegeben werden, nach welchen Einträgen im SuSE-Menü gesucht werden soll. Alle nicht passenden Einträge werden ausgeblendet. Es werden auch die am häufigsten verwendeten Einträge angezeigt, (ähnlich zu Windows). Auch die Einträge "Dokumente" etc. erinnern stark an das Produkt aus Redmond. Dennoch bietet das SuSE-Menü etliche Möglichkeiten die das Arbeiten erleichtern.

Der Aktuelle Arbeitsplatz im SuSE KDE bietet ausreichend Informationen rund um das Betriebssystem. Neben Systemversion, Arbeitsspeicher und Festplattenbelegung, findet man auch grundlegende Informationen zu Grafik, CPU usw. Der Arbeitsplatz macht auch einen Zugriff auf evtl. vorhandene Windowspartition einfach. Wobei in der Grundkonfiguration immer noch gilt, das auf NTFS-Partitionen nicht geschrieben sondern nur gelesen werden kann. FAT-Dateisysteme dagegen können auch beschrieben werden. So bietet sich eine FAT32-Partition für den Datenaustausch zwischen Windows und Linux an.

Eine wichtige Änderung ist der jetzt verwendete Zen-Updater. Ähnlich dem Updateservice bei Windows xp SP2 zeigt es an wenn Updates verfügbar sind. Wenn diese Icon in der Kicker-Leiste zu sehen ist, sind neue Updates verfügbar. Leider hat bei mir das Updaten nicht funktioniert, da ich immer wieder Fehlermeldung von den jeweiligen Servern bekommen habe. Zudem "zieht" der Updater bei jedem!!! KDE-Start bis zu 100% Leistung von der CPU ab, um die nötigen Updates zu ermitteln. Jedoch lassen sich Systemupdates auch noch über Yast und das YOU-Modul (Yast Online Update) installieren. Wer möchte kann den Updater im Konfigurationfenster beim Starten deaktiviren. Starten lässt er sich dann wieder über den Konsolenbefehl >zen-updater .

Zuletzt möchte ich noch auf die neuen Möglichkeiten mit dem xgl X-Server eingehen. Mit dem Desktop compiz ist es nun möglich 3 Dimensionaleeffekte und Überblendungen zu erstellen. Welche Möglichkeiten bestehen, ist in folgenden c't-Artikel zu lesen. Wie der Desktop und der xgl-Server Eingerichtet werden, ist hier zu finden.
Damit dies aber auch zuverlässig klappt, ist ein funktionierender OpenGL-Treiber Voraussetzung. Wie ein Treiber für ATI-Grafikkarten ab Radeon 8500 installiert wird, ist hier zu finden (englisch). Eine deutsche Übersetzung wird in kürze folgen. Übrigens, wenn sie im Arbeitsplatz einen ungewöhnlichen Namen für ihre Grafikkarte angezeigt bekommen, keine Angst Linux zeigt den Namen des Graphikchips an. Meine Radeon 9800 XT wird als R360 NJ angezeigt. Die entsprechenden Linuxtreiber bekommen Sie hier bei ATI. Wählen Sie bitte den ATI Driver Installer, dann brauchen Sie die Version des X-Servers nicht so genau beachten.

Abschließend lässt sich sage, in Ausstattung und Leistung war SuSE Linux eigentlich schon immer Windows voraus. Mit der Version 10.0 war man auch beim Bedienkomfort schon mindestens auf Windows- oder Mac OS-Niveaut. Mit Version 10.1 ist ein man nun deutlich an allen aktuellen Windows und Mac-OS Versionen vorbei gezogen und das in allen Bereichen.
Ich denke es ist jetzt eine Desktopalternative, die Windows und Mac OS locker das Wassereichen kann und sogar noch einen Schritt weiter geht und auch den Linux Puristen und "Konsolengöttern" aller bekannten Möglichkeiten bietet. Ich werde auch weiter auf SuSE-Linux als Desktopalternative setzen.

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